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SALONE DEL MOBILE

Wenn in Mailand jedes Frühjahr die größte Fachmesse für Interior Design über die Bühne geht, lockt das Designer, Architekten und Einrichtungsprofis, aber auch Einkäufer, Journalisten und Freunde des guten Geschmacks in Scharen in die oberitalienische Metropole. Diesmal zählten die Veranstalter rund 300 000 Besucher aus 160 Ländern - ein enormer Erfolg. Der nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass im "Salone del mobile" alljährlich wichtige Trends zu sichten sind, noch ehe sie die Welt des Interieurs erobern.

DIE WELT DES STAUNENS

Einer davon war diesmal zweifellos der Hang zu ungewohnten Materialien im Möbelbau – wie beispielsweise Natursteine mit starker Zeichnung, aber auch Bronze, Kupfer oder Beton. Auffällig auch der Aufwand und Einfallsreichtum bei der Behandlung der Oberflächen: So wurde handgehobeltes, satiniertes, gebürstetes Holz präsentiert – aber auch sonnenverbranntes Fichtenholz in Kombination mit gerostetem Stahl. Absoluter Favorit bei den Hölzern: helle Eiche.

Ebenso auffällig: Ein gewisser Hang zum Minimalismus, der von vielen als verzögerte Reaktion auf die weltweite Finanzkrise interpretiert wird, sowie auf der anderen Seite die Tendenz zu verträumten Märchenwelten. So fühlt man sich bei manchen Interieurs unweigerlich an „Alice im Wunderland“ oder den „Herrn der Ringe“ erinnert. Inspirierend und originell zeigte sich die Ausstellung „Architects Live“, die am Beispiel von acht weltberühmten Architekten vorführt, wie diese selbst wohnen – mithilfe einer 1.600 m2 großen, faszinierenden Multimedia Installation. 1961 gegründet, um den Verkauf italienischer Möbel zu forcieren, ist der „Salone del mobile“ längst ein alljährlicher Pflichttermin für alle, die sich mit Interieurs befassen – ob privat oder beruflich. Beim diesjährigen Welcome Project hießen über 100 Stunden des Mailänder Designschulen an ausgesuchten Stellen in der ganzen Stadt die Besucher aus aller Welt willkommen.

Fotocredits: Saverio Lombardi Vallauri, Alessandro Russotti